Angesichts des großen Drucks auf die Kalbfleischpreise ist eine effiziente Rationsnutzung wichtiger denn je. Eine gute Pansenentwicklung ist wichtig, um eine optimale Futterverwertung zu erreichen. Die Schaffung eines gesunden mikrobiellen Ökosystems und die anfang der kraftfutteraufname mit den damit verbundenen Fermentationsprozessen und Absorptionsmechanismen sind hier von großer Bedeutung. Die FachHochschule Südwestfalen hat in Zusammenarbeit mit FeedValid die Wirkung von Brotmehl auf die Pansenentwicklung von Kälbern untersucht. Diese Forschung hat gezeigt, dass, wenn (ein Teil) des Weizens in der Ration durch Brotmehl ersetzt wird, sich der Pansen besser entwickelt und somit die Rationseffizienz verbessert.
Versuch
Die Fachhochschule Südwestfalen forschte an einer Kalbsfarm in Deutschland. 80 Rosékälber wurden bei der Ankunft auf dem Bauernhof (Woche 6) gewogen und in 2 Gruppen mit gleichem durchschnittlichem Startgewicht aufgeteilt. Die Ration bestand aus Maissilage und Kraftfutter. Zusätzlich erhielten die Tiere etwa 100 Gramm Stroh pro Tag. Für die Gruppe A wurde ein Teil des Weizens im Konzentrat durch Brotmehl ersetzt.
Sowohl der Futteraufnahme als auch das Lebendendgewicht wurden auf Gruppenebene aufgezeichnet. Alle Tiere wurden in Woche 31 von einem zertifizierten Schlachthof zu kommerziellen Zwecken geschlachtet. Alle Tiere wurden vor dem Schlachten gewogen und ihr Pansen wurde auf die Entwicklung der Pansenpapillen (ventraler Pansensack und Pansenvorhof) und die Absorptionskapazität untersucht.
Forschungsergebnisse
Die Ergebnisse zeigen einen deutlichen Effekt. Die mit Brotmehl gefütterte Gruppe zeigt:
- Stärkeres Wachstum
- Höheres Schlachtgewicht
- Größere Absorptionsfläche im Pansen
- Niedrigere Futterverwertung
Gruppe A (Brotmehl) erzielte mit weniger Kraftfutter mehr Kilogramm Wachstum, was zu einer geringeren Futterverwertung führte. Dies kann durch das hohe Wasseraufnahmevermögen von Brotmehl erklärt werden. Infolgedessen wird ein Sättigungseffekt früher erreicht und die Pansenmikroben haben eine optimale Zeit, um die leicht verfügbare Stärke zu verdauen.
Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen in der Anzahl der Papillen. Der Anteil großer Papillen war jedoch bei Gruppe A (Brotmehl) signifikant höher, so dass eine größere Absorptionsfläche im Pansen für die Nährstoffaufnahme zur Verfügung steht. Infolgedessen können die Nährstoffe aus dem Futter vom Tier optimal aufgenommen werden. Sowohl die Produktionsergebnisse als auch die Entwicklung des Pansens zeigen positive Auswirkungen mit eines Anteils an Brotmehl in der Ration. Die Zugabe von Brotmehl führte auch zu einem derart höheren Schlachtgewicht, dass trotz leicht höherer Konzentratkosten ein Mehrerlös von 10,60 € pro Tier erzielt wurde.
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Elien Gorisse
Ernährungberaterin
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