Mischfutterbetriebe können ohne technische Anpassungen in ihren Werken deutliche Energieeinsparungen realisieren, wenn sie den Weizen in Schweinepellets durch Brotmehl ersetzen. Dies ist das Ergebnis experimenteller und praktischer Untersuchungen.
Sowohl im Experiment als auch im Praxisversuch hat sich gezeigt, dass der Energieverbrauch in der Presslinie sinkt, wenn Weizen durch Brotmehl ersetzt wird. Oder andersherum formuliert: Höhere Produktionskapazität bei gleichbleibendem Energieverbrauch.
Energieeinsparung Mischfutter
Durch den Einsatz von Brotmehl als Alternative zu Weizen in Schweinepellets, können bis zu 15 % Energie eingespart werden und die Produktionskapazität kann erhöht werden. Diese Forschungsergebnisse lassen sich leicht in die Praxis umsetzen, da keine technischen Anpassungen im Mischfutterwerk erforderlich sind.
Experiment
Im Auftrag von FeedValid wurde kürzlich am deutschen Forschungsinstitut für Futtermitteltechnik (IFF) in Braunschweig ein Versuch durchgeführt. Das IFF ist ein renommiertes Forschungsinstitut mit über 50 Jahren Erfahrung im Bereich Mischfuttertechnologie.
Für den Versuch wurden drei Starterfutter für Schweine gemischt: A (Mischung mit 40 % Weizen und 1 % Palmöl; B (Mischung mit 40 % Weizen und 2,5 % zusätzlichem Palmöl) und C (Mischung mit 40 % Brotmehl und 1 % Palmöl). Brotmehl besitzt insgesamt einen höheren Fettgehalt als Weizen, dies wurde in der Mischung B berücksichtigt.
Die Mischungen wurden zu 3 mm-Pellets gepresst, dabei lag die Durchlaufgeschwindigkeit bei 200, 250 und 300 kg/h. 24 Stunden nach dem Pressen wurde die Abriebfestigkeit mit einem Holmen-Test überprüft.
A |
B |
C | |
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Weizen (%) | 40 | 40 | 0 |
Brotmehl (%) | 0 | 0 | 40 |
Palmöl (%) | 1 | 2,5 | 1 |
Fettgehalt (%) | 3,5 | 5,0 | 5,0 |
Die Ergebnisse zeigen, dass für das Pressen einer Brotmehlmischung 5 % weniger Energie benötigt werden als für eine mit Palmöl ergänzte Weizenmischung. Wenn der Fettgehalt nicht korrigiert worden wäre, würde der Energieverbrauch bei der Brotmehlmischung sogar um 10 % niedriger sein. Die Abriebfestigkeit der Pellets ist bei allen Mischungen gleich.
A |
B |
C | |
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Energieverbrauch (kWh/t) | 22,0 | 21,1 | 20,0 |
Abriebfestigkeit (%) | 96,7 | 96,0 | 96,1 |
Praxisversuch
Ein Praxisversuch wurde bei einem Mischfutterunternehmen durchgeführt.
Im Versuch wurde eine Ferkelstartermischung mit 10 % Weizen mit einer Mischung, bei der Weizen durch Brotmehl ersetzt wurde, verglichen. Die Futtermischungen wurden zu 3,8 mm großen Körnern gepresst.
10 t/h | 13 t/h | ||||
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10% Weizen | 10% Brotmehl | 10% Weizen | 10% Brotmehl | ||
Energieverbrauch (kWh/t) | 14,1 | 12,7 | 14,5 | 12,3 | |
Abriebfestigkeit (%) | 95,8 | 95,4 | 94,8 | 94,2 | |
Körnertemperatur (°C) | 76,5 | 73,8 | 74,1 | 71,0 |
Der Versuch zeigt, dass die Beimischung von Brotmehl zu einer Verringerung des Energieverbrauchs um 10 – 15 % führen kann. Diese Ergebnisse aus der Praxis bestätigen die Ergebnisse des Experiments. Durch den verringerten Widerstand auf der Matrize ist die Körnertemperatur nach dem Pressen niedriger. Dadurch werden Schäden an Vitaminen und Enzymen vermieden.
Schlussfolgerung
Die Beimischung von Brotmehl führt sowohl im Experiment mit kleinen Mengen als auch in der Praxis zu einem niedrigerem Energieverbrauch in der Presslinie, auch bei Korrektur des Fettgehalts. Die schmierenden Eigenschaften des Brotmehls führen zu einer Verringerung des Widerstands auf der Matrize. Dabei wird die Pelletqualität nicht beeinflusst. Dank des verringerten Widerstands kann beim Energieverbrauch eine Einsparung bis zu 15 % realisiert werden, oder kann die Produktionskapazität bei gleichbleibendem Energieverbrauch erhöht werden.
Möchten Sie mehr erfahren?
Für weitere Informationen zu diesen Versuchen oder zu Brotmehl können Sie sich gerne an Elien Gorisse (Nutritionist) oder die Verkaufsabteilung wenden.